Eine Frau liegt im Bett und hält sich genervt mit einem Kopfkissen die Ohren zu. Neben ihr liegt ein Mann auf dem Rücken und schnarcht.© Antonioguillem | stock.adobe.com

Künstliche Intelligenz gegen das Schnarchen

Diametos GmbH

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Durch manche Schlafzimmer donnern nachts LKWs – zumindest lärmtechnisch. Die Verursacher*innen schlafen friedlich in ihren Betten – und schnarchen. Einige Schnarcher*innen erreichen dabei Lautstärken von bis zu 90 Dezibel. Laut dem Verkehrsclub Deutschland e.V. entspricht das dem Lärm fahrender LKWs in fünf Metern Abstand.

Doch auch wer nicht an diese Werte heranreicht, riskiert durch die nächtlichen Ruhestörungen auf Dauer ungewollt den Frieden im Schlafzimmer. Mindestens genau so wichtig sind jedoch die gesundheitlichen Probleme, die im Zusammenhang mit dem Schnarchen auftreten können. Die Rede ist von Atemaussetzern während des Schnarchens, medizinisch Schlafapnoe. Sie können länger als eine Minute dauern und damit zu einem Sauerstoffabfall im Blut führen.

Schnarchen ist kein Problem der Neuzeit. Um 460 v.Chr. herum wurde der erste Schlafapnoiker geschichtlich festgehalten. Es war Dionysos, der griechische Gott der Fruchtbarkeit. Die ihn umgebenden Frauen nutzten einen Pinienzapfen an einem Stiel, um den Gott immer wieder zu wecken, wenn er schnarchte und Atemaussetzer hatte.

Die erste Dissertation über das Schnarchen erschien im Jahr 1745 an der Universität Halle-Magdeburg. Ab dem 19. Jahrhundert setzte man auf diverse Erfindungen gegen das Schnarchen, aber wirklich erfolgreich war davon keine.

Dem Medizintechnik-Unternehmen Diametos GmbH könnte nun mit einem völlig neuen Ansatz der Durchbruch gelungen sein. Mit Künstlicher Intelligenz (KI) will es den Ursachen des Schnarchens anhand seines Klangs auf die Spur kommen.

Es gibt viele Auslöser für das Schnarchen. Sein Klang unterscheidet sich nach seiner anatomischen Ursache. Erfahrene Schlaf-Mediziner*innen können die Unterschiede anhand des Geräusches erkennen. Ziel des Start-ups war es, eine Software zu entwickeln, die mit Künstlicher Intelligenz die gleiche Leistung erbringt. Dafür musste die KI mit vielen verschiedenen Trainingsdatensätzen angelernt werden.

Im Ergebnis entstand das laut Diametos weltweit erste und einzige Medizinprodukt zur Diagnose der Ursache des Schnarchens auf Basis Künstlicher Intelligenz.

Streng genommen entwickelte das Unternehmen sogar zwei Produkte. Mit „Somnofox“ wird medizinisches Fachpersonal bei der Diagnostik unterstützt, während „Snorefox“ als App für die Betroffenen selbst konzipiert wurde. Die App hört beim Schlafen zu und gibt eine Risikoeinschätzung ab, ob das Schnarchen gefährlich ist, weil zum Beispiel eine Schlafapnoe vorliegt.

Für die Weiterentwicklung der Software und die Vorbereitung des Markteintritts konnte Diametos bereits eine Seed-Finanzierungsrunde in hoher sechsstelliger Höhe abschließen. Über die ILB erhielt das Unternehmen zudem Fördermittel in Höhe von rund einer Million Euro.