Teil der Architektur des ILB-Gebäudes. Die Fassade besteht aus hellem Stein und hat viele bodentiefe Fenster. Zwei mehrgeschossige Gebäudeteile sind durch ein Element aus parallelen Metallstreben miteinander verbunden.© ILB (Leo Seidel)

Wirtschaftliche Entwicklung der ILB

Die Bilanzsumme der ILB erhöhte sich im Geschäftsjahr 2022 um 712,7 Millionen Euro auf 15.619,6 Millionen Euro (Vorjahr 14.906,9 Millionen Euro).

Die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage der Bank ist zufriedenstellend und stabil.

Der Jahresüberschuss der ILB betrug im Jahr 2022 6,3 Millionen Euro (Vorjahr: 6,3 Millionen Euro).

Maßgröße für den finanziellen Erfolg der ILB stellt in 2022 das Ergebnis vor Risikovorsorge und Reservebildung mit einem Ziel in Höhe von 30,0 Millionen Euro dar. Mit einem Betrag in Höhe von 30,9 Millionen Euro erzielte die ILB ohne kompensatorische Buchungen des ILB-Förderfonds und des Brandenburg-Fonds in 2022 ein gutes Ergebnis vor Risikovorsorge und Reservebildung.

Der Zinsüberschuss lag mit 57,2 Millionen Euro (2021: 65,3 Millionen Euro) unter dem Niveau des Vorjahres. Während in 2021 die ILB in einem hohen Maße noch von günstigen Refinanzierungen profitieren konnte, änderte sich dies aufgrund der Zinswende ab Mitte 2022 deutlich.

Der Provisionsüberschuss in Höhe von 59,8 Millionen Euro (Vorjahr: 60,2 Millionen Euro) resultiert im Wesentlichen aus Entgelten für die Geschäftsbesorgung von Förderprogrammen. Er setzt sich aus Verwaltungskostenbeiträgen für die Vergabe von Darlehen aus Treuhandmitteln und Entgelten für die Bearbeitung von Zuschussprogrammen und die Verwaltung von Bürgschaften zusammen.

Der Personalaufwand der ILB in 2022 betrug 58,9 Millionen Euro (Vorjahr: 55,0 Millionen Euro). Der Anstieg um 3,9 Millionen Euro ist im Wesentlichen auf den Anstieg der Beschäftigtenzahl zur Deckung des hohen Bearbeitungsbedarfs für Parallelbearbeitungen durch in zwei EU-Förderperioden fallende Vorgänge sowie für Corona-Hilfsprogramme zurückzuführen.

Die anderen Verwaltungsaufwendungen (Sachaufwendungen) einschließlich der Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen betrugen 28,8 Millionen Euro (Vorjahr 25,0 Millionen Euro).

Die Sachaufwendungen beliefen sich auf 23,2 Millionen Euro und lagen damit um 3,6 Millionen Euro über dem Niveau des Vorjahreswertes.

Für die erkennbaren Risiken im Kreditgeschäft wurden, unter Berücksichtigung bestehender Sicherheiten und Auflösungen, Wertberichtigungen in Höhe von rund 2 Millionen Euro gebildet. Sie haben weiterhin ein niedriges Niveau und spiegeln die konservative Risikokultur der ILB wider. Den latenten Kreditrisiken wird durch die Bildung von Pauschalwertberichtigungen Rechnung getragen. Die Pauschalwertberichtigungen wurden zum 31.12.2022 erstmalig nach den überarbeiteten Anforderungen des IDW BFA 7 ermittelt.

Der ILB-Förderfonds wurde in 2022 mit 5,0 Millionen Euro dotiert. Somit sind seit 2006 dem ILB-Förderfonds 115,0 Millionen Euro aus erwirtschafteten Erträgen für Förderleistungen im Rahmen der ILB-Produktfamilie Brandenburg-Kredit zugeführt worden.

Aus dem laufenden Jahresergebnis erfolgte eine Dotierung des Fonds für allgemeine Bankrisiken in Höhe von insgesamt 12,0 Millionen Euro(Vorjahr: 38,0 Millionen Euro).

Im Geschäftsjahr 2022 konnte die Bilanzsumme der ILB um 712,7 Millionen Euro auf 15.619,6 Millionen Euro (Vorjahr: 14.906,9 Millionen Euro) ausgebaut werden.

Auch das Geschäftsvolumen, in dem zusätzlich zum bilanziellen Bestandsgeschäft die Eventualverbindlichkeiten und die anderen Verpflichtungen enthalten sind, hat sich erhöht und betrug zum Ende des Geschäftsjahres 2022 16.252,6 Millionen Euro (Vorjahr: 15.469,5 Millionen Euro).

Die Forderungen an Kreditinstitute sind deutlich um 41,4 % auf 3.503,5 Millionen Euro (Vorjahr: 2.478,1 Millionen Euro) gestiegen. Dies ist im Wesentlichen auf eine um 1.100,0 Millionen Euro auf insgesamt 1.240,0 Millionen Euro gewachsene Geldanlage in Tages- und Termingeldern bei der Deutschen Bundesbank zurückzuführen.

Die Kundenforderungen der ILB sind mit 6.407,2 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr (6.202,9 Millionen Euro) leicht gestiegen und auf hohem Niveau. Der größte Anteil entfällt wie im Vorjahr auf nicht programmgebundene Finanzierungen (ca. 38%).

Das Treuhandvermögen ist durch plan- und außerplanmäßige Tilgungen von Treuhandkrediten sowie erstmals nicht mehr bilanzierte Förderhilfen, die rechtlich als Zuwendungen angesehen werden, um 254,6 Millionen Euro auf 1.725,6 Millionen Euro gesunken.

Der Bestand an Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren in Höhe von 3.115,8 Millionen Euro zum Bilanzstichtag blieb nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahr (3.050,8 Millionen Euro).

Die Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapiere beliefen sich auf 274,1 Millionen Euro (Vorjahr 268,4 Millionen Euro). Sie betreffen ausschließlich die Anteile für den im Jahr 2014 bei der Union Investment Institutional GmbH aufgelegten Spezialfonds, der als Rentenfonds vorwiegend in europäische Unternehmensanleihen investiert.

Die kurzfristige Mittelaufnahme im Geschäftsjahr 2022 erfolgte schwerpunktmäßig über Wertpapierpensionsgeschäfte und Tages- und Termingeldgeschäfte mit überwiegend inländischen Kreditinstituten.

Mittelfristig refinanziert sich die ILB im Wesentlichen über Offenmarktgeschäfte mit der Deutschen Bundesbank.

Langfristige Refinanzierungen erfolgten in erster Linie durch Schuldscheindarlehens-aufnahmen bei inländischen Kreditinstituten und Globaldarlehen von der Europäischen Investitionsbank (EIB), der KfW-Bankengruppe, der Landwirtschaftlichen Rentenbank, der Council of Europe Development Bank sowie durch Platzierung von Schuldscheinen bei inländischen Versicherungen.

Zur Liquiditätsbeschaffung erfolgte im Berichtsjahr die Emission einer weiteren Inhaberschuldverschreibung in Höhe von 150 Millionen Euro (Vorjahr: 500,0 Millionen Euro). Somit belief sich der Bestand zum Bilanzstichtag auf 1.126,1 Millionen Euro (Vorjahr nominal 975,0 Millionen Euro).

Die Liquidität der ILB war jederzeit gesichert. Die Bank verfügte zum Jahresende 2022 über offene, noch nicht abgerufene Kreditzusagen anderer Förderbanken im Gesamtbetrag von 25,4 Millionen Euro.

Der Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340g HGB wurde auf 560,7 Millionen Euro aufgestockt. Davon entfielen 457,5 Millionen Euro auf Fondsmittel, die dem haftenden harten Kernkapital zugerechnet werden.

Das Eigenkapital der ILB und der Fonds für allgemeine Bankrisiken betrugen zusammen zum Bilanzstichtag 799,2 Millionen Euro (Vorjahr: 774,9 Millionen Euro). Die Erhöhung gegenüber dem Vorjahr resultiert vor allem aus den Zuführungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken.

Aufgrund der Beschlussfassung der Hauptversammlung vom 01.07.2022 zur Verwendung des Bilanzgewinns aus dem Geschäftsjahr 2021 wurden 6,0 Millionen Euro Dividende an die Anteilseigner ausgeschüttet. Die verbliebenen 1,2 Millionen Euro wurden auf neue Rechnung vorgetragen.