Teil der Architektur des ILB-Gebäudes. Die Fassade besteht aus hellem Stein und hat viele bodentiefe Fenster. Zwei mehrgeschossige Gebäudeteile sind durch ein Element aus parallelen Metallstreben miteinander verbunden.© ILB (Leo Seidel)

Wirtschaftliche Entwicklung der ILB

Die ILB kann auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2023 zurückblicken.

Vor Risikovorsorge betrug das Ergebnis 36,9 Millionen Euro und übertraf somit den Zielwert um 11,4 Millionen Euro.

Das Ergebnis nach Risikovorsorge übertraf ebenfalls die Erwartungen und lag mit 32,4 Millionen Euro um 15,0 Millionen Euro über dem Planwert für 2023.

Die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage der Bank ist weiterhin zufriedenstellend und stabil.

Der Jahresüberschuss der ILB betrug im Jahr 2023 6,4 Millionen Euro (Vorjahr: 6,3 Millionen Euro).

Im Einzelnen stellt sich die Entwicklung wie folgt dar:

Der Zinsüberschuss lag mit 69,1 Millionen Euro (2022: 57,2 Millionen Euro) deutlich über dem Niveau des Vorjahres. Einhergehend mit dem Anstieg des allgemeinen Zinsniveaus konnten im Kredit- und Treasurygeschäft des abgelaufenen Jahres im Durchschnitt höhere Margen als im Vorjahreszeitraum erzielt werden. Gleichfalls wurde im vergangenen Geschäftsjahr erstmalig eine Ausschüttung aus dem Spezialfonds für Unternehmensanleihen als laufende Erträge aus anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren in Höhe von 5,0 Millionen Euro wirtschaftlich im Zinsergebnis berücksichtigt.

Der Provisionsüberschuss in Höhe von 71,4 Millionen Euro (Vorjahr: 59,8 Millionen Euro) resultiert im Wesentlichen aus Entgelten für die Geschäftsbesorgung von Förderprogrammen. Er setzt sich aus Verwaltungskostenbeiträgen für die Vergabe von Darlehen aus Treuhandmitteln und Entgelten für die Bearbeitung von Zuschussprogrammen und die Verwaltung von Bürgschaften zusammen.

Der Personalaufwand der ILB betrug 2023 68,7 Millionen Euro (Vorjahr: 58,9 Millionen Euro). Der Anstieg um 9,8 Millionen Euro spiegelt den Anstieg der Beschäftigtenzahl im Geschäftsjahr wider. Darüber hinaus hat die Bank den Mitarbeitenden zur Abmilderung der infolge der Inflation erheblich gestiegenen Lebenshaltungskosten eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von bis zu 3 Tausend Euro im Dezember 2023 ausgezahlt.

Die anderen Verwaltungsaufwendungen (Sachaufwendungen) einschließlich der Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen betrugen 36,2 Millionen Euro (Vorjahr: 28,8 Millionen Euro).

Die Sachaufwendungen beliefen sich auf 30,1 Millionen Euro und lagen damit um 6,9 Millionen Euro über dem Niveau des Vorjahreswertes.

Die Summe der Risikovorsorge des Geschäftsjahres 2023 beträgt 4,5 Millionen Euro.

Insgesamt hat die notwendige Risikovorsorge aus den Bewertungen der Forderungen damit einen weiterhin geringen Umfang, was die konservative Risikopolitik der ILB widerspiegelt.

Den latenten Kreditrisiken wird durch die Bildung von Pauschalwertberichtigungen Rechnung getragen. Die Pauschalwertberichtigungen werden nach den Anforderungen des IDW BFA 7 ermittelt.

Der ILB-Förderfonds wurde in 2023 mit 5,0 Millionen Euro dotiert. Somit sind seit 2006 dem ILB-Förderfonds 120,0 Millionen Euro aus erwirtschafteten Erträgen für Förderleistungen im Rahmen der ILB-Produktfamilie Brandenburg-Kredit zugeführt worden.

Aus dem laufenden Jahresergebnis erfolgte eine Dotierung des Fonds für allgemeine Bankrisiken in Höhe von insgesamt 21,0 Millionen Euro (Vorjahr: 12,0 Millionen Euro).

Die Bilanzsumme der ILB verringerte sich im Geschäftsjahr 2023 leicht um 282,1 Millionen Euro auf 15.337,5 Millionen Euro (Vorjahr 15.619,6 Millionen Euro).

Das Geschäftsvolumen, in dem zusätzlich zum bilanziellen Bestandsgeschäft die Eventualverbindlichkeiten und die anderen Verpflichtungen enthalten sind, verringerte sich geringfügig um 277,9 Millionen Euro und betrug zum Ende des Geschäftsjahres 2023 15.974,7 Millionen Euro (Vorjahr: 16.252,6 Millionen Euro).

Die Forderungen an Kreditinstitute sind um 20,8 % auf 2.775,5 Millionen Euro (Vorjahr: 3.503,5 Millionen Euro) gesunken. Der Rückgang beruht im Wesentlichen auf der Rückführung der Offenmarktgeschäfte mit der Bundesbank, wodurch sich die kurzfristige Geldanlage bei der Bundesbank zum Bilanzstichtag gegenüber dem Vorjahr um 639,7 Millionen Euro verringert hat.

Die Kundenforderungen der ILB sind mit 6.611,9 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr (6.407,2 Millionen Euro) leicht gestiegen und auf hohem Niveau. Der größte Anteil entfällt wie im Vorjahr auf nicht programmgebundene Finanzierungen (ca. 38 %).

Das Treuhandvermögen liegt mit 1.735,5 Millionen Euro in etwa auf Vorjahresniveau (Vorjahr 1.725,6 Millionen Euro).

Der Bestand an Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren zum Bilanzstichtag ist mit 3.512,3 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr moderat um 396,5 Millionen Euro (Vorjahr 3.115,8 Millionen Euro) gestiegen.

Die Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapiere beliefen sich auf 279,9 Millionen Euro (Vorjahr 274,1 Millionen Euro). Sie betreffen ausschließlich die Anteile für den im Jahr 2014 bei der Union Investment Institutional GmbH aufgelegten Spezialfonds, der als Rentenfonds vorwiegend in europäische Unternehmensanleihen investiert. Aus dem Fondsvermögen wurde in 2023 erstmals eine Ausschüttung in Höhe von 5,0 Millionen Euro vorgenommen.

Die kurzfristige Mittelaufnahme im Geschäftsjahr 2023 erfolgte schwerpunktmäßig über Wertpapierpensionsgeschäfte und Tages- und Termingeldgeschäfte mit überwiegend inländischen Kreditinstituten.

Mittelfristig refinanziert sich die ILB im Wesentlichen über Offenmarktgeschäfte mit der Deutschen Bundesbank.

Langfristige Refinanzierungen erfolgten in erster Linie durch Schuldscheindarlehensaufnahmen bei inländischen Kreditinstituten und Globaldarlehen von der Europäischen Investitionsbank (EIB), der KfW-Bankengruppe, der Landwirtschaftlichen Rentenbank, der Council of Europe Development Bank sowie durch Platzierung von Schuldscheinen bei inländischen Versicherungen. Seit 2018 refinanziert sich die ILB ergänzend über die Emission von Inhaberschuldverschreibungen.

Die Liquidität der ILB war jederzeit gesichert. In 2023 erfolgte die Emission einer weiteren Inhaberschuldverschreibung in Höhe von 500 Millionen Euro (Vorjahr: 150,0 Millionen Euro).

Die Bank verfügte zum Jahresende 2023 über offene, noch nicht abgerufene Kreditzusagen anderer Förderbanken im Gesamtbetrag von 6,0 Millionen Euro.

Der Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340g HGB wurde auf 587,8 Millionen Euro aufgestockt. Davon entfielen 478,5 Millionen Euro auf Fondsmittel, die dem haftenden harten Kernkapital zugerechnet werden.

Das Eigenkapital der ILB und der Fonds für allgemeine Bankrisiken betrugen zusammen zum Bilanzstichtag 826,6 Millionen Euro (Vorjahr: 799,2 Millionen Euro). Die Erhöhung gegenüber dem Vorjahr resultiert vor allem aus den Zuführungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken.

Aufgrund der Beschlussfassung der Hauptversammlung vom 16.06.2023 zur Verwendung des Bilanzgewinns aus dem Geschäftsjahr 2022 wurden 6,0 Millionen Euro Dividende an die Anteilseigner ausgeschüttet. Die verbliebenen 1,5 Millionen Euro wurden auf neue Rechnung vorgetragen.