Ein Showroom für modernes Raumdesign. Eine gepolsterte Sitzbank steht auf einem gemusterten Teppich.© Hotspotblinds GmbH

Vom Musterbuch zu digitalen Prozessen

HOTSPOTBLINDS GmbH

www.nature-deco.com

Die Manufaktur HOTSPOTBLINDS produziert im Landkreis Oder-Spree unter dem Label „Nature Deco“ Sonnenschutz aus Naturmaterialien wie Bambus, Holz, Papier oder Leinen.

Begonnen hat alles 1977 in der DDR in einem Wohnhaus mit einer Werkstatt und zwei Mitarbeitern. Unter dem Firmennamen Sunal wurden Korbmarkisen und Rollläden produziert. Nach 2003 stellte sich die Manufaktur komplett neu auf und setzt seitdem unter dem Firmennamen HOTSPOTBLINDS auf ein hochwertiges Produktsegment. Mit Erfolg, die Produkte aus Brandenburg sind bei renommierten Kunden im In- und Ausland gefragt. Dabei werden nicht nur Villen mit „Nature Deco“ ausgestattet, auch eine 40 Meter-Yacht war schon darunter.

Bis vor Kurzem vermarktete HOTSPOTBLINDS seine Produkte noch über sogenannte Kollektionsbücher. Doch die Menge an Materialien und Designs ergab eine solche Vielzahl an Varianten, dass die Bestellung für die Handelspartner komplex und fehleranfällig war. Zudem ließen die Musterbücher keine schnellen Anpassungen bei den Trends oder den Preisen zu.

Die Bestellungen selbst trafen per Mail, aber auch noch per Fax im Unternehmen ein und wurden dort manuell in eine Software eingetragen. Einen wirklichen Überblick über die gerade laufenden Produktionen, Fertigungszeiten und Lagerkapazitäten hatte niemand so recht. Höchste Zeit, etwas zu ändern und so stellte sich das Unternehmen wiederum komplett neu auf – dieses Mal von analog zu digital.

Die Kollektionsbücher wurden durch einen digitalen Konfigurator ersetzt, der alle Varianten und Kombinationsmöglichkeiten für die Kunden aufführt, Trends berücksichtigen kann und tagesaktuelle Preise anzeigt. Die ausgewählten Produkte werden nun in eine Software eingespielt, die Kapazitäten plant und automatisch Liefertermine generiert.

Das System kann zudem verschiedene Aufträge so zusammenzufassen, dass die Rüstzeiten der Maschinen optimiert und bei der Schnittführung Material gespart wird. Die neuen Prozesse sind mit der Lagerverwaltung gekoppelt. Dort werden Materialbestellungen nun automatisch generiert und die fertigen Produkte effizienter versendet. Die 29 Mitarbeiter wurden in die neue digitalisierte Welt mitgenommen und umfassend geschult.

Rund 600.000 Euro investierte die HOTSPOTBLINDS GmbH in das Digitalisierungsprojekt und erhielt dafür über die ILB Fördermittel des Landes und der Europäischen Union von insgesamt rund 280.000 Euro. Die Umstellung hat sich gelohnt. Das Unternehmen konnte die Produktionsprozesse optimieren, die Lieferzeiten seiner Produkte verringern und seinen Marktbereich auf Endkunden ausweiten.