Historische Orgel mit vielen Orgelpfeifen im Dom von Kaliningrad.© Alexander Schuke Orgelbau GmbH

Tradition und Innovation für die Königin der Instrumente

Alexander Schuke Orgelbau GmbH

www.schuke.de

Es gibt nicht viele Unternehmen, die auf mehr als 200 Jahre Handwerkskunst zurückblicken können. Ein Orgelbauer aus Potsdam zählt dazu. Gegründet im Jahr 1820, wurde der Betrieb 1894 von Alexander Schuke übernommen. Mittlerweile arbeitet die vierte Generation in dem Familienunternehmen. Heute beschäftigen Michael und Johannes Schuke 21 hochqualifizierte Mitarbeiter*innen.

Die exzellente Qualität hat sich bereits in viele Teile der Welt herumgesprochen. Arbeiten von Schuke findet man unter anderem in Finnland, Taiwan, Mexico, Polen, der Ukraine und in vielen Orten Deutschlands.

Musik, Wissenschaft und Digitalisierung

„Tradition bewahren und gleichzeitig in die Zukunft blicken“ heißt es bei Schuke. Das Unternehmen vereint dafür Musik und Physik, Architektur und Mathematik sowie alte Orgelbaukunst mit neuesten Erkenntnissen der Klangwelt. Optimierung und Verbesserung sind ein ständiger Anspruch – folgerichtig sollen nun bestimmte Prozesse digitalisiert werden.

Derzeit werden die Daten, die zur Herstellung von Orgelpfeifen benötigt werden, manuell vom Pfeifenbauer aus den künstlerischen Angaben der Organisten ermittelt. Dabei nutzt der Pfeifenbauer größtenteils seine Erfahrung und Notizen vergangener Projekte. Ziel ist, einen digitalen Standard zur Datenerfassung und -speicherung zu entwickeln.

In der Produktion startet jede neue Orgelpfeife als gegossene Metallplatte. Die Platte wird in eine Hobelmaschine mit einer elektronischen Steuerung eingespannt. Über ein Bedienfeld gibt der Pfeifenbauer die Parameter zur Bearbeitung der Platte manuell ein, damit sie an jeder Stelle die richtige Materialstärke hat. Später überträgt ein Mitarbeiter aus manuell erstellten Tabellen und Diagrammen die Maße mit Messwerkzeug und Zirkel manuell auf die Platte.

Dieses Verfahren soll durch einen digitalen Datenfluss ersetzt werden. Statt vom Bedienfeld soll die Steuerung der Hobelmaschine vom PC aus erfolgen. Nachfolgende Maschinen können dann direkt mit dem gleichen Datensatz weiterarbeiten.

Aus Datensatz wird Datenschatz

Alle Orgelpfeifen-Daten der verschiedenen Projekte sollen zudem einheitlich dokumentiert und archiviert werden. Bei künftigen Projekten kann auf diese Datensätze zugegriffen werden. Damit vereinfachen sich die Angebotserstellung, das Bestellwesen, die Lagerhaltung sowie die Abrechnung gegenüber den Kund*innen.

Bis Ende 2023 soll das Vorhaben abgeschlossen sein. Im Ergebnis will das Unternehmen Arbeitsstunden einsparen und gleichzeitig die Qualität der betreffenden Prozesse erhöhen. Wenn mehr Aufträge in der gleichen Zeit bearbeitet werden können, stärkt das die Position der Potsdamer Orgelbauer am Markt.

Die Investition in die Zukunftssicherheit durch Digitalisierung umfasst rund 230.000 Euro. Über die ILB erhält das Unternehmen eine Förderung in Höhe von rund 115.000 Euro und kann damit die Finanzierung des Vorhabens erfolgreich realisieren.