Ein Arbeiter steht vor einer hochmodernen 3D-Druckmaschine© n-protec additive GmbH

Förderschub für Turbinen-Teile aus Cottbus

n-protec additive GmbH

n-protec.com

Das Unternehmen n-protec AG hat seinen Sitz in der Schweiz. Kerngeschäft ist die Unterstützung von Kunden im Energiebereich. Dabei erzeugt es keine Energie, sondern hilft – sehr allgemein formuliert – seinen Kunden bei der Energieerzeugung, vorrangig durch Gas- und Dampfturbinen.

Zum Kundenkreis zählen auch Betreiber von energieintensiven Industrieanlagen, wie zum Beispiel der Chemie-, Papier- und Stahlindustrie. Darüber hinaus ist die n-protec AG auch ein gefragter Partner namhafter Turbinenhersteller für die Luftfahrt und international tätiger Serviceunternehmen.

Das Kerngeschäft ist so interessant wie komplex: Die n-protec AG bietet individuelle Komplettpakete für die Entwicklung, Fertigung und Montage von Industrieanlagen – inklusive der späteren Instandhaltung, Reparatur und Modernisierung. Damit deckt es fast den gesamten Lebenszyklus der Anlagen ab. Dank dieses Full Services können sich die Kunden auf ihre eigentlichen wertschöpfenden Prozesse konzentrieren.

Turbinenteile made in Cottbus

Nun hat sich in der Lausitz die n-protec additive GmbH, ein Tochterunternehmen der n-protec AG, angesiedelt. Das Unternehmen möchte sich im Bereich Forschung und Entwicklung betreffend neuer Materialien und Technologien in den Branchen Energietechnik, Luftfahrt, Medizintechnik, Motorsport/Fahrzeugbau und allgemeinem Maschinenbau etablieren.

Insbesondere ist geplant, in Cottbus Bauteile für Industriegasturbinen und Flugzeugtriebwerke zu produzieren. Wer jetzt vor seinem inneren Auge eine klassische Werkstatt sieht, liegt allerdings falsch. Die Herstellung erfolgt mittels hochmoderner 3D-Drucker. Jedes Bauteil wird ein Unikat, speziell auf die Kundenwünsche abgestimmt. Zudem sind damit auch Ersatzteile für ältere Anlagen möglich.

Darüber hinaus ist das 3D-Druckverfahren meist deutlich schneller, nachhaltiger – weil es weniger Rohmaterial benötigt und letztlich kostengünstiger als die herkömmlichen Produktionsverfahren. Dies macht die n-protec additive GmbH für einen breiten nationalen und internationalen Markt interessant.

Technologieführer in der Lausitz

Mit dem industriellen 3D-Druckverfahren für metallische Werkstoffe wird die n-protec additive GmbH zu einem Technologieführer in der Lausitz. Der Fokus liegt auf komplexen Turbinenteilen, die im Bereich sehr hoher Temperaturen eingesetzt werden und dadurch starken Beanspruchungen ausgesetzt sind.

Die ersten Schritte dahin sind bereits getan. Das Unternehmen hat mit einem regionalen Versorger schon einen Stammkunden gewonnen. Zudem bestehen Lieferverträge mit internationalen Kunden, die zukünftig von der n-protec additive GmbH bedient werden sollen.

Fördermittel für Gegenwart und Zukunft

Für den Standortaufbau in Cottbus ist in den kommenden drei Jahren eine Gesamtinvestition in Höhe von rund 5 Millionen Euro geplant. Die aktuelle Realisierung der ersten Etappe wird 2 Millionen Euro kosten. Davon erhält das Unternehmen über die ILB Fördermittel in Höhe von 0,9 Millionen Euro.

Die Mittel unterstützen nicht nur die aktuelle Ansiedlung. Perspektivisch hat die n-protec additive GmbH ein völlig neues Geschäftsfeld im Blick, denn wer sagt, dass nur Ersatzteile für Maschinen im 3D-Druck hergestellt werden können? Das Unternehmen will in Zusammenarbeit mit der BTU Cottbus mit Titan als Druckmaterial forschen. Dies könnte in der Medizintechnik eingesetzt werden und in der Zukunft zum Beispiel Unikate für künstliche Hüftgelenke ermöglichen.