Was haben das Landtagsgebäude in Potsdam, die Mall of Berlin und die Neue Mainzer Straße im Frankfurter Bankenzentrum gemeinsam? In ihnen und in vielen anderen Gebäuden steckt die Arbeit der Wittstocker Oberflächentechnik GmbH & Co. KG.
Das Unternehmen ist spezialisiert auf den Korrosionsschutz und die optische Aufwertung von Oberflächen aus Aluminium, Stahl und verzinktem Stahl. In der Architektur werden damit zum Beispiel Fensterelemente, Sonnenschutzanlagen, Blechfassadenverkleidungen, Türen oder Glas-Stahl-Konstruktionen auf diese Weise wetterfest gemacht und farblich angepasst.
Die Wittstocker Oberflächentechnik GmbH & Co. KG verfügt über eine moderne Eloxal-Anlage. Beim Eloxieren wird über einen elektrochemischen Prozess eine Schutzschicht in der obersten Schicht von Aluminium erzeugt. Weiterhin betreibt das Unternehmen eine Pulverbeschichtungs-Anlage. Dabei wird Pulverlack auf die Oberfläche von Metallen aufgebracht und in einem thermischen Prozess bei bis zu 250 Grad eingebrannt.
Aus 240.000 Kilowattstunden pro Jahr…
Die Pulverbeschichtungs-Anlage aus dem Jahr 1993 ist allerdings veraltet. Das Beschichtungsergebnis genügt nicht mehr dem Qualitätsanspruch des Unternehmens. Zudem muss die Anlage bei jedem Wechsel der Lackfarben aufwändig und zeitintensiv gereinigt werden.
Vor allem aber kann die Anlage nicht geregelt betrieben werden. Sie läuft 24 Stunden am Tag im höchsten Betriebspunkt – auch dann, wenn sie sich gerade im Leerlauf befindet. In der Folge verbraucht sie rund 240.000 Kilowattstunden pro Jahr. Das ist mehr als 50 Vier-Personen-Haushalte pro Jahr verbrauchen.
… werden 82.000 Kilowattstunden pro Jahr
Um die Prozesse zu optimieren, die Qualität zu verbessern und die Betriebskosten zu senken wurde die Pulverbeschichtung-Anlage ausgetauscht. Dank moderner Technologie ist das Beschichtungsergebnis nun gleichmäßig. Die Wechsel der Lackfarben sind deutlich weniger aufwändig, verursachen dadurch weniger Stillstand der Anlage und erhöhen somit die Produktivität.
Die neue Anlage benötigt im laufenden Betrieb weniger Strom und fährt bei Leerlauf auf den kleinsten sicheren Betriebspunkt herunter. In der Folge verbraucht sie nur rund 82.000 Kilowattstunden pro Jahr. Das sind fast 66 Prozent weniger Energie als bei der alten Anlage.
Fördermittel für Wirtschaft und Klima
Die Investitionskosten für den Austausch der Pulverbeschichtungs-Anlage beliefen sich auf mehr als 500.000 Euro. Über die ILB erhielt die Wittstocker Oberflächentechnik GmbH & Co. KG Fördermittel des Landes und der Europäischen Union in Höhe von 200.000 Euro.
Die Förderung dient der Zukunftssicherheit des Unternehmens und leistet zugleich einen Beitrag, um gemäß der Energiestrategie des Landes Brandenburg energiebedingte CO2-Emissionen zu verringern.