Eine der modernsten Offset-Druckmaschinen der Heidelberger Druckmaschinen AG steht seit 2021 in Brandenburg. Der Offsetdruck ist die am weitesten verbreitete Drucktechnik für Bücher, Zeitungen und Verpackungen. Bei diesem Verfahren wird die Farbe von der Druckplatte zuerst auf einen Zylinder und von diesem dann auf das zu bedruckende Medium gewalzt. Das schont die teuren Druckplatten.
Gekauft hat die hochmoderne Maschine die Druckerei Nauendorf. Der Familienbetrieb ist stolz auf 30 Jahre erfolgreiche Entwicklung. Begonnen hat Hardy Nauendorf 1991 in einem alten Schulgebäude in einem uckermärkischen Dörfchen nahe der polnischen Grenze. Heute führt er ein leistungsfähiges mittelständisches Unternehmen mit 15 Beschäftigten am Standort Angermünde.
Neben klassischen Produkten wie Broschüren, Kataloge, Bücher, Zeitschriften, Kalender, Flyer, Register und Geschäftsdrucksachen werden unter anderem Kartonagen, Banderolen, hochwertige Verpackungen, Memo- und Kartenspiele, veredelte Etiketten sowie immer mehr Produkte für die Industrie gefertigt.
Gravierende Änderungen durch Digitalisierung
In der Druckbranche wirkte sich die Digitalisierung gleich auf mehreren Ebenen aus. Analoge Arbeitsplätze fielen weg, dafür eröffneten sich neue Möglichkeiten bei der Produktion. Hinzu kam der Trend, dass Broschüren und andere Drucksachen immer häufiger auch durch digitale Produkte und Angebote ersetzt werden.
Von diesen rasanten Änderungen ließ sich das Unternehmen nicht den Wind aus den Segeln nehmen, ganz im Gegenteil: Es erkannte die mit der Digitalisierung verbundenen Chancen und nahm – um bei der Seefahrt zu bleiben – zusätzliche Fahrt auf, um neue Märkte und Kunden zu erschließen.
Fünf Sattelzüge für eine Maschine
Mit den vorhandenen Produktionsmaschinen ließen sich die Zukunftspläne der Druckerei jedoch nicht meistern. Daher entschloss sich das Unternehmen mit Mut und Zuversicht zu einer ganz großen Investition – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Fünf Sattelzüge waren nötig, um die riesige neue Druckmaschine „Speedmaster XL“ nach Angermünde transportieren.
Die Vorbereitungen und der Einbau erfolgten bei laufender Produktion. Die Belegschaft arbeitete dafür teilweise in den Nachtstunden oder sogar an den Wochenenden. Besser kann man die Verbundenheit zu seinem Arbeitgeber kaum zeigen. Der Firmenchef dankte seinem Team auf einem großen Fest.
Die „Speedmaster XL“ hat ihren Namen zu Recht. Allein die Einrichtungszeit der Maschine betrug früher mehr als eine Stunde pro Druckauftrag. Heute braucht es nur noch wenige Handgriffe und in kürzester Zeit ist die Maschine dank ihrer Automatisierung eingerichtet und einsatzbereit.
Mit Fördermitteln zum Erfolg
Ergänzend mit weiteren Investitionen in die Produktion ist die Druckerei damit auf dem neuesten Stand der Technik. Sie kann hochwertiger und in einem breiteren Segment produzieren und noch besser auf individuelle Kundenwünsche eingehen.
Rund 2 Millionen Euro investierte das Unternehmen in seine Zukunft und wurde dabei über die ILB mit Fördermitteln von fast 800.000 Euro unterstützt.
Die Förderung hilft, die Wertschöpfung und die damit verbundenen Arbeits- und Ausbildungsplätzen in der Region zu sichern.