Wirtschaft

Die ILB hat im Jahr 2023 Förderungen von 324 Millionen Euro zugesagt und damit 10.212 Vorhaben unterstützt. Die Mittel führen zu Investitionen von mehr als 1,4 Milliarden Euro in Brandenburger Unternehmen. Damit verbunden sind 3.220 neue oder gesicherte Arbeitsplätze.

Auftraggeber der Landesförderprogramme waren die Brandenburger Ministerien

  • für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz
  • für Wirtschaft, Arbeit und Energie

sowie

  • die Filmförderungsanstalt FFA des Bundes und
  • die Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH.

Ergänzend zur Landesförderung bietet die ILB eigene Förderprogramme an.

Im Jahr 2023 verzeichneten wir im Förderfeld Wirtschaft ein Volumen von insgesamt 324 Millionen Euro. Davon entfielen 202 Millionen Euro auf die Geschäftsbesorgung und 122 Millionen Euro auf ILB-Programme. Die Förderung unterstützt Investitionen von insgesamt 1.450 Millionen Euro, die zu 3.220 neuen und gesicherten Arbeitsplätzen führen.

Gewerbliche Wirtschaft

Das Zusagevolumen erreichte 140 Millionen Euro. Davon sagten wir 76 Millionen Euro im Auftrag des Landes zu.

Wie in den Vorjahren hatten im Rahmen der Geschäftsbesorgung die große und kleine Richtlinie der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW-G) den größten Anteil an dem Ergebnis. Gefördert werden Investitionen von Unternehmen mit überregionalem Absatzmarkt. Ziel der Förderung ist die Stärkung der Wettbewerbs- und Anpassungsfähigkeit der Brandenburger Wirtschaft.

Allein über diese beiden Programme konnten wir Fördermittel in Höhe von insgesamt 57 Millionen Euro bewilligen und damit Investitionen von 264 Millionen Euro ermöglichen. Jeder Förder-Euro löst somit durchschnittlich 4,6 Euro an Investitionen aus, in deren Ergebnis fast 2.400 Arbeitsplätze neu geschaffen oder gesichert werden können.

Die För­de­rung der gewerb­­lichen Wirt­schaft ist nach­­haltig, weil sie zu vielen neuen oder ge­sicher­ten guten Arbeits­­plätzen führt.

Weiterhin betreuten wir im Jahr 2023 die von Bund und Land angesichts des Ukraine-Kriegs aufgelegten Energiehilfsprogramme zur Unterstützung der Bevölkerung.

Die Härtefallhilfen Energie für private Haushalte konnten Bürger*innen rückwirkend für das Jahr 2022 beantragen. Ziel des bundesweiten Programms war es, Haushalte, die besonders von den starken Preisanstiegen bei Heizöl, Flüssiggas, Holzpellets, Holzhackschnitzeln, Holzbriketts, Scheitholz und Kohle betroffen waren, zu entlasten.

Im Online-Verfahren konnten wir über die Bewilligung zeitnah, oft innerhalb von nur wenigen Tagen, entscheiden. Im Ergebnis unterstützten wir über 8.400 Antragstellende mit insgesamt 3,2 Millionen Euro. Zum Jahresende 2023 haben wir die Bearbeitung der Härtefallhilfen weitestgehend abgeschlossen.

Die Härtefallhilfen Energie waren nachhaltig, weil sie die Bezahlbarkeit von Energie für private Haushalte unterstützten.

Ergänzend zur Geschäftsbesorgung stellten wir 64 Millionen Euro über ILB-Produkte für die gewerbliche Wirtschaft bereit. Besonders nachgefragt wurde der Brandenburg-Kredit Gründung zur Unterstützung von Existenzgründungen und jungen Unternehmen. Hier sagten wir 34 Millionen Euro zu, 21 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Die Anzahl der geförderten Vorhaben konnten wir mehr als verdreifachen und Investitionen von insgesamt 45 Millionen Euro ermöglichen. Damit verbunden sind mehr als 300 neue und gesicherte Arbeitsplätze.

Die Gründungsförderung ist nachhaltig, weil sie jungen Unternehmen hilft, Fuß zu fassen und erfolgreicher Teil der Brandenburger Wirtschaft zu werden

Innovation

Bei der Förderung innovativer Projekte im Auftrag des Landes bewilligten wir Fördermittel in Höhe von fast 34 Millionen Euro und damit 10 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Die neue Richtlinie Wissens- und Technologietransfer verzeichnete vom Start weg bereits ein Neuzusagevolumen von 22 Millionen Euro. Über das Programm werden Hochschulen, Forschungseinrichtungen und wirtschaftsfördernde Einrichtungen bei der Umsetzung von innovativen Projekten zum Wissenschafts- und Technologietransfer gefördert.

Ebenfalls stark nachgefragt wurde der Brandenburgische Innovationsgutschein. Die Förderung von insgesamt 12 Millionen Euro kommt fast 140 Vorhaben zugute und führt zu Investitionen von 28 Millionen Euro. Über diese Richtlinie werden kleine und mittlere Unternehmen in ihrer Innovationsfähigkeit gestärkt.

Die Förderung innovativer Strukturen ist nachhaltig, weil
sie die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen verbessert und Cluster stärkt.

Agrar

Hier erreichte die Förderung insgesamt 62 Millionen Euro. Das Zusagevolumen im Auftrag des Landes steigerten wir auf 30 Millionen Euro.

Die mit Abstand größte Nachfrage im Rahmen der Geschäftsbesorgung verzeichnete das Programm Einzelbetriebliche Investitionen in landwirtschaftlichen Unternehmen (ELER 2014-2020). Die Anzahl der Anträge erhöhte sich auf rund 150, das Zusagevolumen von 27 Millionen Euro konnte im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt werden. Das Programm fördert unter anderem die Entwicklung einer wettbewerbsfähigen, nachhaltigen, umweltschonenden, besonders tierartgerechten und multifunktionalen Landwirtschaft. Die Fördermittel ermöglichen Investitionen von 90 Millionen Euro, 55 Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor.

Bei den ILB-Produkten entfielen 32 Millionen Euro auf den Brandenburg-Kredit für den ländlichen Raum. Die Kredite bieten unter anderem besondere Zinsvorteile für nachhaltige Investitionen kleiner und mittlerer Unternehmen der landwirtschaftlichen Primärproduktion, der Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie im Bereich der erneuerbaren Energien.

Die klimaschonende Agrarförderung ist nachhaltig, weil sie Projekte für eine standortangepasste und wirtschaftlich erfolgreiche Landwirtschaft unterstützt.

Medien

Insgesamt wurde die Filmwirtschaft im Jahr 2023 mit 54 Millionen Euro gefördert, 15 Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor.

Die ILB verwaltet im Auftrag der Länder Berlin und Brandenburg als Treuhänderin und Geschäftsbesorgerin für die Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH die Fördermaßnahmen des Filmförderfonds der Länder Berlin und Brandenburg. 2023 konnten wir das gute Ergebnis der Vorjahre nochmals verbessern. Die Zusagen steigerten wir im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Viertel auf 41 Millionen Euro. Fast 370 Projekte der Filmwirtschaft werden davon profitieren.

Zusätzlich regulierten wir für die Filmförderungsanstalt FFA des Bundes über den Ausfallsfonds II TV rund 70 bundesweite coronabedingte Schäden in der TV-Produktion.

Ergänzend stellten wir über das ILB-Programm Zwischenfinanzierung von Filmproduktionen in mehr als 20 Fällen die Liquidität im Verlauf von Filmproduktionen sicher. In 2023 haben wir das Zusagevolumen um 82 Prozent gesteigert.

Die Medienförderung ist nachhaltig, weil sie den Filmstandort Nummer 1 in Deutschland stärkt und damit Arbeitsplätze sichert.

Eigenkapitalfinanzierungen

Mit ihren Kapitalbeteiligungsgesellschaften leistet die ILB einen wichtigen Beitrag zur Eigenkapital-finanzierung von innovativen und technologieorientierten, zumeist kleinen Unternehmen.

Eine der Gesellschaften, die Brandenburg Kapital GmbH, feierte im Jahr 2023 ihr 30jähriges Jubiläum. Seit ihrer Gründung engagierte sie sich in elf Fonds in Höhe von insgesamt 325 Millionen Euro. Die Mittel für die Fonds stellten das Land, die Europäische Union, die KfW und, aus ihren Eigenmitteln, die ILB bereit. Über die Fonds konnten 300 Brandenburger Unternehmen mit Venture Capital und/ oder durch Mezzanine-Finanzierungen unterstützt werden.

Im Jahr 2023 engagierten wir uns mit Eigenkapitalfinanzierungen in Höhe von insgesamt 14 Millionen Euro. Davon entfielen 9 Millionen Euro auf den BFB III Wachstums-/ Frühphasenfonds, über den wir uns an rund 30 Unternehmen beteiligten, 4 Unternehmen mehr als im Vorjahr. Die restlichen Mittel flossen über den Brandenburg-Kredit Mezzanine in eigenkapital-ähnliche Nachrangdarlehen und in den neuen Eigenkapitalfonds zur Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen.

Eigenkapitalfinanzierungen sind nachhaltig,
weil sie innovative Unternehmen in der Start- und Wachstumsphase unterstützen und deren Bonität verbessern.

Corona-Wirtschaftshilfen

Schwerpunkt unserer Arbeit in 2023 waren die End- und Schlussabrechnungen für die Programme der Corona-Wirtschaftshilfen. Dafür wurden die Prognosewerte der Antragsstellung mit den später tatsächlich eingetretenen Ist-Werten verglichen. Zuviel erhaltene Mittel werden zurückgezahlt und im Fall von zu geringen Prognosen erfolgen Nachbewilligungen. Mit Stand 31.12.2023 konnten wir die Abrechnungen für fast 14.000 Anträge auf Corona-Wirtschaftshilfen abschließen.

Die Corona-Wirtschaftshilfen waren nachhaltig, weil sie die wirtschaftliche Existenz vieler KMU und damit auch deren Arbeitsplätze retteten.