Unbemannte Flugsysteme, umgangssprachlich Drohnen genannt, sind längst ihrem Image als Spielzeuge für Nerds entwachsen. Von Inspektionsaufgaben über Paketauslieferungen, individualisiertem Luftverkehr bis hin zur Lebensrettung – die Bandbreite möglicher Anwendungsfelder lässt sich aktuell nur erahnen.
Entsprechend gewaltig ist das Potenzial künftiger Nutzungen. Prognosen gehen von einem stetig wachsenden Markt aus. Die Schätzungen reichen dabei von konservativen 90 Milliarden Dollar in den nächsten zehn Jahren bis zu 1,5 Billionen Dollar bis 2040, so das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.
Bereits heute kommen Drohnen zum Einsatz, so zum Beispiel im Luftverkehr, wo sie Start- und Landebahnen kontrollieren und die Wartung von Flugzeugen unterstützen. In der Bauwirtschaft, dem Bergbau und der Geologie dokumentieren sie Baustellen, Tagebaue und Gelände. Darüber hinaus inspizieren die fliegenden Helfer den Zustand von Brücken, Hochspannungsleitungen, Windkraftanlagen und anderen Ingenieurbauwerken.
Auch beim Katastrophenschutz spielen Drohnen eine Rolle. Mit ihrer Hilfe können vermisste hilflose Personen schneller geortet und Waldbrände, insbesondere in munitionsbelasteten Gebieten, effektiver bekämpft werden.
So vielfältig der Einsatz der Drohnentechnik ist, so vielfältig sind auch die Anforderungen an die Menschen, die sie bedienen und deren Daten verwenden. Es braucht also entsprechende Bildungsmaßnahmen. Dieser Aufgabe stellt sich der CURPAS e. V. aus Wildau im Landkreis Dahme-Spreewald.
CURPAS wurde 2016 ins Leben gerufen, um die Erforschung, Entwicklung und Nutzung von unbemannten Systemen – nicht nur in der Luft, sondern auch auf dem Land und dem Wasser – voranzutreiben. Der Verein ist Träger des CURPAS-Netzwerks. Ziel des Netzwerks ist die Kooperation unterschiedlicher Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung im Bereich der unbemannten Systeme.
CURPAS möchte Fachleute in die Lage versetzen, Drohnen als Werkzeuge zu nutzen. Darüber hinaus sollen Unternehmen befähigt werden, die Drohnendaten in vorhandene Geschäftsprozesse zu integrieren beziehungsweise optimierte oder sogar ganz neue Geschäftsprozesse für den digitalen Arbeitsmarkt abzuleiten.
Hierzu startete der Verein das Projekt „UFO“. Es befasst sich nicht mit unidentifizierten Flugobjekten, sondern mit der Entwicklung und Konzeption von Maßnahmen der Fort- und Weiterbildung. Ziel ist, Fachkräfte in der Nutzung unbemannter Flugsysteme zur Datengewinnung und deren Auswertung zu qualifizieren und hierfür Empfehlungen zur Unterstützung von Fachkräften und Unternehmen im Umgang mit der Drohnentechnik zu erarbeiten.
In einem ersten Schritt soll in Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnern ein Konzept für die spätere Erstellung eines übertragbaren Schulungsmodells für Drohnenpiloten ausgearbeitet werden.
Als soziales Innovationsprojekt wird UFO über die ILB mit Fördermitteln des Landes und der Europäischen Union in Höhe von insgesamt rund 50.000 Euro unterstützt.