Was wir für selbstverständlich halten, ist die Basis einer der wichtigsten Schlüsseltechnologien: das Licht. Licht umgibt uns in verschiedenen Wellenlängen immer, selbst in der Dunkelheit.
In Abgrenzung zur Optik, die sich mit dem sichtbaren Licht befasst, ist die Photonik die Wissenschaft der Lichtteilchen, der Photonen. Der praktische Anwendungsbereich der Photonik ist größer als die meisten denken. Produkte der Photonik finden sich zum Beispiel in Strichcode-Scannern an der Supermarktkasse, im Bereich Medizin/Kosmetik in Computertomographen und bei der Haarentfernung, in Internetleitungen und in Fahrzeugen, sogar bei Qualitätskontrollen von Bauwerken und Maschinen und ja – auch in Smartphones. Die Branche wächst stetig.
Ultradünne Fasern
Die OBERON GmbH Fiber Technologies aus Wildau ist spezialisiert auf die Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb optischer Spezialfasern für die minimalinvasive Medizin und die medizinische Diagnostik sowie für optische Messtechnik. Die dünnsten dieser Spezialfasern haben einen Durchmesser von 100 Mikrometern. Ein Mikrometer ist der millionste Teil eines Meters. Zum Vergleich: Menschliche Haare können bis zu 120 Mikrometer dick sein.
Seit der Gründung im Jahr 2014 baut OBERON seine Marktposition stetig aus. Mittlerweile gehen rund drei Viertel der Produkte in den weltweiten Export. Die Auftragsbücher sind voll und das Unternehmen stieß bereits Ende 2022 im Bereich der Medizinprodukte an seine Kapazitätsgrenzen. Fehlende Flächen, Maschinen und Beschäftigte führten zu einem anwachsenden Auftragsbestand und deutlich verlängerten Lieferzeiten.
Das entsprach jedoch nicht dem eigenen Qualitätsanspruch von OBERON. Kurze und verlässliche Lieferzeiten sind für die Kundschaft entscheidend, da die Medizinprodukte zum Beispiel fest für Operationen eingeplant sind und deren Fehlen zu Störungen der Klinikabläufe und sogar zu negativen Folgen für die Patient*innen führen können.
Ultramoderne Fertigung
Für die Erweiterung der Kapazitäten mietete das Unternehmen am Standort Wildau eine weitere Halle an. Als nächsten Schritt gilt es, die neue Halle für die Fertigung von Medizinprodukten einzurichten. Ziel ist, auf rund 630 Quadratmetern eine hochmoderne Produktionsumgebung aufzubauen. Dazu zählen unter anderem ein Reinraum inklusive Schleuse und speziellem Fußbodenbelag, ergonomische Arbeitsplätze sowie verschiedenste Geräte zur Fertigung und Qualitätskontrolle. Damit verbunden ist die Schaffung von vier neuen Vollzeitstellen in der Fertigung.
Fast 264.000 Euro kosten die Investitionen insgesamt. Bei der Realisierung wird das Unternehmen über die ILB mit Fördermitteln in Höhe von rund 53.000 Euro unterstützt.
Mit der Erweiterung seiner Produktionskapazitäten deckt OBERON nicht nur den akuten Bedarf ab, sondern sichert gleichzeitig das geplante Wachstum der kommenden fünf Jahre. Gemeinsam mit den geplanten Zulassungen für neue Medizinprodukte will das Unternehmen weitere Kunden akquirieren und bestehende Kundenbindungen stärken.