Wirtschaft

Die ILB konnte im Jahr 2024 ihr Fördervolumen deutlich auf 463 Millionen Euro steigern. Die Mittel führen zu Investitionen von rund 1,4 Milliarden Euro in Brandenburger Unternehmen. Damit verbunden sind mehr als 3.400 neue oder gesicherte Arbeitsplätze.

Auftraggeber der Landesförderprogramme waren die Brandenburger Ministerien*

  • für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz
  • für Wirtschaft, Arbeit und Energie

sowie

  • die Filmförderungsanstalt FFA des Bundes
  • MV Filmförderung GmbH und
  • die Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH.

* Die Ressorts beziehen sich auf den Zeitraum vom 01.01.2024 bis zur Konstituierung der neuen Landesregierung am 11.12.2024 im Ergebnis der Wahlen in Brandenburg.

Ergänzend zur Landesförderung bietet die ILB eigene Förderprogramme an.

Das Geschäft im Förderfeld Wirtschaft entwickelte sich sehr erfreulich. Im Jahr 2024 erzielten wir ein Zusagevolumen von insgesamt 463 Millionen Euro und damit 139 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Davon entfielen 314 Millionen Euro auf die Geschäftsbesorgung und 149 Millionen Euro auf ILB-Programme.

Gewerbliche Wirtschaft

Im Jahr 2024 konnten wir das Zusagevolumen um 87 Prozent auf 262 Millionen Euro steigern. Davon sagten wir 187 Millionen Euro im Auftrag des Landes zu.

Ursächlich für dieses gute Ergebnis bei der Geschäftsbesorgung war die JTF Unternehmensförderung. Das niedrigschwellige Programm schafft für kleine, mittlere und große Unternehmen attraktive Anreize, sich den Herausforderungen des Strukturwandels mit Investitionen zu stellen. Entsprechend dynamisch entwickelte sich das Zusagevolumen. Im Startjahr 2023 bewilligten wir zwei Millionen Euro, während es 2024 bereits 103 Millionen Euro waren, mit denen wir 292 Unternehmen bei ihren Transformationsbestrebungen unterstützten.

Die große und die kleine Richtlinie der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW-G) verzeichnen seit Jahren konstant hohe Nachfragen, so auch 2024. Gefördert werden Investitionen von Unternehmen mit überregionalem Absatzmarkt. Ziel der Förderung ist die Stärkung der Wettbewerbs- und Anpassungsfähigkeit der Brandenburger Wirtschaft.

Hier konnten wir das Zusagevolumen auf zusammen 59 Millionen Euro steigern und damit Investitionen von 245 Millionen Euro ermöglichen. Jeder Förder-Euro löst somit durchschnittlich mehr als 4 Euro an Investitionen aus, in deren Ergebnis rund 1.900 Arbeitsplätze neu geschaffen oder gesichert werden.

Stark nachgefragt wurde auch die Meistergründungsprämie Brandenburg. Insgesamt 2 Millionen Euro flossen in die Unterstützung von 161 Neugründungen junger Handwerksmeister*innen, Geschäftsübernahmen und Unternehmensnachfolgen sowie in zwei Arbeits- und Ausbildungsplatzförderungen. Ziel des Programms ist, den Bestand von Handwerksunternehmen und damit verbunden von Arbeits- und Ausbildungsplätzen zu sichern bzw. zu steigern.

Die Förderung der gewerblichen Wirtschaft ist nachhaltig, weil sie zu vielen neuen oder gesicherten guten Arbeitsplätzen in Brandenburg führt.

Besonders hervorzuheben als Beispiel für Zukunftsorientierung ist die Richtlinie Erneuerbare Energien Brandenburg, die Ende 2024 startete. Sie fördert Photovoltaik-Anlagen auf parallel landwirtschaftlich genutzten Flächen und auf künstlichen Gewässern, Tiefengeothermie-Anlagen und fischfreundliche Wasserkraftanlagen.

Bereits die erste Förderzusage umfasste ein Volumen von fast 5 Millionen Euro für eine Photovoltaik-Anlage auf einer landwirtschaftlichen Nutzfläche, d. h. auf einer Fläche können gleichzeitig Agrarprodukte angebaut und Strom erzeugt werden. Für das Agrarland Brandenburg sind Vorhaben wie diese ein wertvoller Beitrag zur energetischen Transformation und nachhaltigen Flächennutzung.

Die Förderung von Projekten zu Erneuerbaren Energien ist nachhaltig, weil damit die Versorgung mit grüner Energie vorangetrieben und CO2 eingespart wird.

Ergänzend zur Geschäftsbesorgung stellten wir 75 Millionen Euro über ILB-Produkte für die gewerbliche Wirtschaft bereit, 11 Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor.

Den größten Anteil daran hatten die Brandenburg-Kredite Gründung zur Unterstützung von Existenzgründungen und jungen Unternehmen. Hier konnten wir das gute Ergebnis des Vorjahres nochmals übertreffen und sagten 40 Millionen Euro zu. Die Anzahl der geförderten Vorhaben steigerten wir um 39 Prozent auf 187. Im Ergebnis ermöglicht die Förderung Investitionen von insgesamt 45 Millionen Euro. Damit verbunden sind fast 760 neue und gesicherte Arbeitsplätze.

Die Gründungsförderung ist nachhaltig, weil sie jungen Unternehmen hilft, Fuß zu fassen und erfolgreicher Teil der Brandenburger Wirtschaft zu werden.

Innovation

Auch bei der Förderung innovativer Projekte im Rahmen der Geschäftsbesorgung konnten wir in 2024 mit einem Zusagevolumen von 35 Millionen Euro das Vorjahresergebnis nochmals toppen.

In der neu gestarteten Richtlinie ProFIT bewilligten wir bereits die ersten 17 Projekte mit einem Volumen von insgesamt 30 Millionen Euro. Das Programm unterstützt Unternehmen und Forschungseinrichtungen unter anderem bei der Entwicklung von Produkten und Technologien, bei der Umsetzung von Durchführbarkeitsstudien und bei Markteinführungen. Ziel ist, mehr neue, verbesserte und nachhaltige Produkte und Verfahren zu generieren.

Weitere 33 Vorhaben erhielten Fördermittel über das Programm BIG Digital. Hier sagten wir insgesamt 2 Millionen Euro für Digitalisierungsvorhaben in kleinen und mittleren Unternehmen bzw. in Handwerksbetrieben zu, um deren Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

Die Förderung innovativer Strukturen ist nachhaltig, weil sie die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen verbessert und damit Arbeitsplätze sichert.

Agrar

Das Zusagevolumen im Agrarbereich steigerten wir im Jahr 2024 auf 66 Millionen Euro. Davon entfielen 19 Millionen Euro auf die Förderung im Auftrag des Landes.

Hier verzeichneten wir die größte Nachfrage im Programm Forst VV (ELER 2014-2020). Wir konnten 66 Vorhaben fördern und das Zusagevolumen in Höhe von 8 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdreifachen. Die zugesagten Mittel kommen überwiegend dem vorbeugenden Waldbrandschutz zugute. Dazu zählen unter anderem die Ertüchtigung von Wegen und die Schaffung von Löschwasserentnahmestellen.

Der Generationenwechsel ist auch im Agrarbereich mit großen Herausforderungen verbunden. Das Programm Niederlassungsbeihilfe Junglandwirte 2023 unterstützt daher Junglandwirt*innen, die einen Betrieb gründen, kaufen oder übernehmen. Ziel ist, landwirtschaftliche Betriebe zu erhalten und Neuansiedlungen zu erleichtern. Im Jahr 2024 haben wir 33 Beihilfen mit einem Fördervolumen von insgesamt 3 Millionen Euro bewilligt.

Die Landesförderung haben wir ergänzt mit dem ILB-Produkt Brandenburg-Kredit für den Ländlichen Raum. Allein über dieses Programm sagten wir insgesamt 47 Millionen Euro zu und konnten damit das Vorjahresergebnis um 45 Prozent steigern. Die Kredite decken bis zu 100 Prozent des Finanzierungsbedarfs ab und bieten besondere Zinsvorteile für nachhaltige Investitionen und Junglandwirte.

Die Agrarförderung ist nachhaltig, weil sie Projekte für eine standortangepasste und wirtschaftlich erfolgreiche Land- und Forstwirtschaft unterstützt.

Medien

Der Förderung der Filmwirtschaft kommt eine immer größere Bedeutung zu. Im Jahr 2024 konnten wir die Ergebnisse der Vorjahre nochmals steigern und erreichten ein Volumen von 66 Millionen Euro.

Im Auftrag der Länder Berlin und Brandenburg verwalten wir als Treuhänderin und Geschäftsbesorgerin für die Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH die Fördermaßnahmen des Filmförderfonds der Länder Berlin und Brandenburg. 2024 sagten wir insgesamt 54 Millionen Euro für 479 Projekte zu, fast ein Drittel mehr als im Jahr zuvor.

Ergänzend sicherten wir über das ILB-Programm Zwischenfinanzierung von Filmproduktionen in 38 Fällen die Liquidität im Verlauf von Filmproduktionen und stellten dafür insgesamt 12 Millionen Euro zur Verfügung. Hier verzeichneten wir sowohl bei den unterstützten Produktionen als auch im Volumen sogar einen Anstieg um rund zwei Drittel gegenüber dem Vorjahr.

Die Medienförderung ist nachhaltig, weil sie den Filmstandort Nummer 1 in Deutschland stärkt und damit Arbeitsplätze sichert.

Eigenkapitalfinanzierungen

Die Stärkung des Eigenkapitals von Startup-Finanzierungen und des Mittelstandes kann nicht allein auf öffentlichen Förderungen basieren. Es braucht ergänzende Finanzierungsinstrumente, deren Bedeutung in der Zukunft weiter zunehmen wird. Mit unseren Kapitalbeteiligungsgesellschaften leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Eigenkapitalfinanzierung von zumeist kleineren, innovativen und technologieorientierten Unternehmen. So bieten wir über unsere Tochter Brandenburg Kapital GmbH Venture Capital (VC) und Mezzanine Kapital.

Die Nachfrage nach Gründungsfinanzierungen fiel trotz des angespannten Marktumfeldes erfreulich aus. Über den Ende 2023 neu aufgelegten Eigenkapitalfonds konnten im Jahr 2024 insgesamt 19 Millionen Euro bereitgestellt und damit 37 Unternehmen unterstützt werden. Weitere sieben Unternehmen erhielten Mittel aus dem BFB III Wachstums-/Frühphasenfonds.

Die Mittel für die Fonds stellten das Land, die Europäische Union und – aus Eigenmitteln – die ILB zur Verfügung. Im Gegensatz zur Zuschuss-Förderung werden durch den Einsatz der Fondsmittel Rückflüsse generiert, welche erneut zum Einsatz kommen können. Dieser revolvierende Mitteleinsatz stellt vor dem Hintergrund rückläufiger Strukturfondsmittel ein nachhaltiges Finanzierungsmodell dar. Besonders wichtig bei VC-Investitionen: Das zugesagte Volumen wird durch Co-Investments privater VC-Fonds und von Business Angels weiter gehebelt. So konnten wir zusätzlich zu den 19 Millionen Euro aus dem Eigenkapitalfonds weitere 65 Millionen Euro an sonstigem privatem Kapital einsammeln. Wir stellen daher nicht nur Venture Capital zur Verfügung, sondern ziehen damit auch ein Vielfaches an privatem Kapital nach Brandenburg.

Die Stärkung des Eigenkapitals ist nachhaltig, weil es die Bonität innovativer Unternehmen in der Start- und Wachstumsphase und damit deren Entwicklungschancen verbessert.

Durchleitung von KfW-Krediten für die Wirtschaft

Die KfW ist eine Förderbank auf Bundesebene ohne regionales Filialnetz und arbeitet daher mit regionalen Partnern zusammen. Zu den Partnern zählt auch die ILB. Wir agieren als Durchleitungsinstitut der Brandenburger Sparkassen. In dieser Funktion leiten wir Darlehen von Kund*innen, deren Hausbank die Sparkasse ist, zur Förderung von Investitionen in der Wirtschaft durch, d. h. die KfW stellt die Mittel bereit und die ILB übernimmt die Abwicklung.

Im Jahr 2024 haben wir insgesamt 15 Millionen Euro ausgereicht und damit 32 Vorhaben der Brandenburger Wirtschaft unterstützt.

Stand: 31.12.2024