Auftraggeber der Landesförderprogramme waren die Brandenburger Ministerien.*
- für Bildung, Jugend und Sport
- der Justiz
- für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz.
- für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz
- für Wirtschaft, Arbeit und Energie
- für Wissenschaft, Forschung und Kultur.
* Die Ressorts beziehen sich auf den Zeitraum vom 01.01.2024 bis zur Konstituierung der neuen Landesregierung am 11.12.2024 im Ergebnis der Wahlen in Brandenburg.
In diesem Förderfeld bietet die ILB keine eigenen Förderprogramme an.
Im Jahr 2024 bewilligten wir im Förderfeld Arbeit insgesamt 62 Millionen Euro und konnten damit das geplante Zusagevolumen deutlich übertreffen.
Beschäftigung
Die Zusagen zur Förderung der Beschäftigung erreichten im Jahr 2024 insgesamt 11 Millionen Euro. Den wesentlichen Teil dieses Zusagevolumens deckten jeweils rund zur Hälfte die Richtlinien Perspektive Job und Soziale Innovationen ab.
Über die Richtlinie Perspektive Job werden zum einen arbeitslose oder von Arbeitslosigkeit bedrohte junge Erwachsene unterstützt. Sie erhalten ein gezieltes Coaching zum Erwerb von Kompetenzen und Hilfe bei der Vermittlung in Ausbildung oder Arbeit. Im Jahr 2024 nutzten 162 junge Menschen diese Möglichkeit.
Zum anderen werden Brandenburger Unternehmen bei der Suche nach Nachwuchskräften begleitet, um den benötigten Bestand an Fach- und Arbeitskräften in ihren Betrieben langfristig zu sichern.
Das Programm Soziale Innovationen fördert Pilotvorhaben, um die beschäftigungspolitischen Herausforderungen in Brandenburg besser bewältigen zu können. Das sind zum Beispiel Entwicklungsprojekte zur Erarbeitung innovativer Handlungsansätze oder Modellprojekte zur Erprobung dieser Handlungsansätze in der Praxis. Im Jahr 2024 konnten wir für 24 dieser Pilotvorhaben Mittel zusagen.
Die Förderung der Beschäftigung ist nachhaltig, denn sie unterstützt direkt oder über Pilotprojekte die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen, aber auch von Arbeitskräften.
Bildung
Im Rahmen der Bildungsförderung bewilligten wir im Jahr 2024 insgesamt 40 Millionen Euro.
Besonders hervorzuheben ist die gestiegene Nachfrage nach der Weiterbildungsrichtlinie. Im Jahr 2024 konnten wir die Anzahl der geförderten betrieblichen Bildungsmaßnahmen auf 452 steigern und das Zusagevolumen mit 4 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr sogar mehr als verdoppeln. Mehr als 1.000 Menschen erhielten die Möglichkeit, in den Maßnahmen ihre beruflichen Kompetenzen und ihre Anpassungsfähigkeit an die sich wandelnde Arbeitswelt zu verbessern.
Ergänzend können Beschäftigte über den Bildungsscheck der Weiterbildungsrichtlinie Kurse je nach persönlichem Interesse und unabhängig von ihrem Arbeitsplatz gefördert bekommen. Im Sinne des lebenslangen Lernens werden deren individuelle Potentiale gestärkt, die dann wiederum für den Beruf oder das Ehrenamt eingesetzt werden können. Mit 327 geförderten Maßnahmen übertrafen wir das Vorjahresergebnis um 51 Prozent.
11 Millionen Euro sagten wir über das Programm Praxisnahe Berufsorientierung für Projekte zur Berufsorientierung und zur Lehrkräftefortbildung zu. Die Projekte sollen einen Beitrag zur Verbesserung der schulischen Ergebnisse von Jugendlichen leisten, um den Anteil an Schulabgängen ohne Abschluss zu verringern und mehr höherwertige Schulabschlüsse zu ermöglichen. Darüber hinaus sollen der Lebens- und Arbeitsweltbezug der Jugendlichen und ihre Berufswahlkompetenz gestärkt werden.
In den Programmen zur qualifizierten Ausbildung im Verbundsystem erreichten wir ein Gesamtzusagevolumen von 11 Millionen Euro. Mit den Fördermitteln soll die Ausbildungsbereitschaft von Betrieben gesteigert und die Qualität der Ausbildung verbessert werden. Ziel ist, jungen Menschen eine gute betriebliche Ausbildung anzubieten. Rund 10.000 Jugendliche können diese Angebote nutzen und sich damit sichere berufliche Perspektiven im Land Brandenburg eröffnen.
Bildungsförderung ist nachhaltig, weil sie berufliche Perspektiven vor Ort eröffnet, damit Abwanderung entgegenwirkt und für die Unternehmen neue Fachkräftepotentiale erschließt.
Soziale Inklusion
Zur Förderung der sozialen Inklusion konnten wir 6 Millionen Euro bewilligen.
Den größten Anteil daran hatte die Richtlinie Stark vor Ort mit Zusagen von 4 Millionen Euro und damit 50 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Richtlinie zielt auf die Bekämpfung von Armut ab, vor allem bei Familien mit Kindern. Landkreise und Kommunen werden bei der Entwicklung von Konzepten zur Armutsprävention in der Region unterstützt. Gefördert werden aber auch Projekte, um die Teilhabe und die Entwicklungschancen von armutsgefährdeten Kindern und deren Familien nachhaltig zu verbessern.
Die Förderung der Armutsprävention ist nachhaltig, weil jeder Mensch ein Recht auf Würde, soziale Teilhabe und persönliche Lebensperspektive hat.
Innovative Maßnahmen
Durch den Kohleausstieg kommt es in der Lausitz zu einem Abbau von Arbeitsplätzen im Braunkohlebergbau und bei der Kohleverstromung. In der Folge besteht die Gefahr eines strukturwandelbedingten Anstiegs der Arbeitslosigkeit. Zudem könnten junge Menschen und Fachkräfte auf der Suche nach beruflichen Perspektiven die Lausitz verlassen. Gleichzeitig verzeichnet die Lausitz bereits jetzt deutliche Engpässe bei Fachkräften, gerade mit technischer Qualifikation. Dabei besteht im Braunkohlesektor ein hohes Qualifikationsniveau, viele Berg- und Tagebauberufe erfordern Kompetenzen, die auch in anderen industriellen Berufen gefragt sind.
Die ILB hat daher 2024 das Vorhaben zur Errichtung und Umsetzung des Kompetenzzentrums Transformation in der Arbeitswelt im Lausitzer Revier im Land Brandenburg auf den Weg gebracht. Ziel ist, die Transformation der Arbeitswelt in der Brandenburgischen Lausitz zu begleiten und zu gestalten.
Das Kompetenzzentrum soll kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei den anstehenden Transformationsprozessen unterstützen. Dazu zählen unter anderem Bedarfsanalysen bei den Unternehmen, die Bereitstellung praxisnaher Methoden, um erfolgreich den Veränderungen des Arbeitsmarktes zu begegnen, sowie die Ausbildung von Mitarbeiter*innen zu Transformationslotsen.
Neben der Information der Öffentlichkeit über die Fortschritte und Ergebnisse, soll das Kompetenzzentrum auch in einschlägigen Netzwerken mitarbeiten und arbeitsmarktpolitische Projekte unterstützen.
Das Vorhaben ist nachhaltig, weil das Kompetenzzentrum hilft, Arbeitskräfte für KMU in der Brandenburger Lausitz bedarfsgerecht zu qualifizieren und zu halten.
Stand: 31.12.2024