Editorial des Vorstandes der ILB

Im Jahr 2022 sagte die ILB insgesamt über 2 Milliarden Fördermittel
für Brandenburg zu und unterstützte damit mehr als 15.000 Projekte.

Foto: Detailaufnahme des eingelassenen ILB-Logos in der Fassade des ILB-Gebäudes© ILB (Leo Seidel)

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir begrüßen Sie auf unserer Plattform „Erfolgsgeschichten“. Hier berichten wir über unsere Arbeit und stellen Ihnen viele weitere Informationen rund um die ILB zur Verfügung.

Mit dem Jahresergebnis 2022 sind wir sehr zufrieden. Inklusive der Corona-Wirtschaftshilfen sagten wir 2,03 Milliarden Euro für 15.089 Vorhaben zu. Im klassischen Fördergeschäft konnten wir mit einem Zusagevolumen von 1,74 Milliarden Euro die Planung deutlich übertreffen – und das angesichts neuer Krisen und Unsicherheiten im Markt.

Seit Jahren wird den Menschen, auch in Brandenburg, viel abverlangt. Ukraine-Krieg, Lieferketten-Engpässe, Energiekrise, Inflation – die Herausforderungen für Unternehmen, Kommunen und private Haushalte reißen nicht ab.

Umso mehr freuen wir uns, dass die Menschen in Brandenburg ihren Mut nicht verloren haben, im Gegenteil. Im Jahr 2022 investierte die Wirtschaft kräftig in Digitalisierung, innovative Projekte, Betriebserweiterungen sowie in die Ausbildung von Fachkräften. Mut zeigten auch die Gründer*innen, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagten. Davor haben wir großen Respekt.

Der Mut zum Gründen und Wachsen spiegelt sich in konkreten Zahlen. Die Wirtschaft in Brandenburg wuchs im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr um 3,3 Prozent. Das ist so viel wie in keinem anderen ostdeutschen Bundesland und deutlich mehr als in der gesamtdeutschen Wirtschaft mit 1,8 Prozent.

Auch die Kommunen blieben zuversichtlich mit umfassenden Investitionen in die Infrastruktur und vor allem in den Bildungssektor. Hier verbesserten sie die Betreuung unserer Kleinsten in den Kitas, die digitale Ausstattung der Schulen und die Integrationschancen ausländischer Mitbürger*innen.

„Wenn trotz schwieriger Rahmenbedingungen unermüdlich neue Projekte realisiert werden, ist das ein wichtiges Signal für die Zukunft unseres Bundeslandes.“

Tillmann Stenger, Vorsitzender des Vorstandes der ILB

Ein wichtiger Teil unserer Arbeit entfiel auch im Jahr 2022 auf die Umsetzung der verschiedenen Corona-Sonderprogramme, vor allem die Überbrückungs- und Neustarthilfen. Im letzten Jahr haben wir insgesamt rund 12.000 Zusagen über 296 Millionen Euro getätigt. Die Bearbeitung ist nun weitgehend abgeschlossen. In 2023 liegt der Fokus auf den End- und Schlussabrechnungen.

„Seit Beginn der Pandemie wurden rund 125.000 Anträge zu Corona-Wirtschaftshilfen bearbeitet und mit rund 1,6 Milliarden Euro die Wirtschaft unterstützt. Und das zusätzlich zum klassischen Fördergeschäft.“

Kerstin Jöntgen, Mitglied des Vorstandes der ILB

Für die Baubranche war 2022 ein schwieriges Jahr. Wirtschaftliche Faktoren wie Materialknappheit und damit verbunden höhere Baustoffpreise sowie steigende Zinsen am Kapitalmarkt führten zu einer verhaltenen Stimmung bei den Wohnungsbauunternehmen.

Über die Förderung des Landes konnten wir die Wohnungswirtschaft dabei unterstützen, trotz der Zinswende und höherer Baukosten den finanziellen Boden für viele Projekte zu legen. Erstmals haben wir auch Zuschüsse für energieeffizientes Bauen vergeben. Einen weiteren Finanzierungs-Baustein bildeten wieder unsere zinsverbilligten Darlehen der Brandenburg-Kredit-Familie unter Einsatz des ILB-Förderfonds.

„Allein in den letzten beiden Jahren wurden mehr als 4.000 öffentlich und über die ILB geförderte Wohnungen gebaut oder modernisiert. Das entlastet die angespannten Wohnungsmärkte und wirkt steigenden Mieten entgegen.“

Christian Kistner, Mitglied des Vorstandes der ILB

Über die Details zur Förderung informieren wir Sie in der Rubrik „#wirfördern“.

Nicht nur bezüglich des Fördergeschäfts, auch handelsrechtlich blicken wir erneut auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Die Bilanzsumme der ILB stieg im Vergleich zum Vorjahr um 713 Millionen Euro auf 15,6 Milliarden Euro. Die Erhöhung unseres Eigenkapitals konnten wir in 2022 fortsetzen.

Wie in den Jahren zuvor werden wir 5 Millionen Euro aus dem Jahresergebnis für den in 2006 aufgelegten ILB-Förderfonds bereitstellen, dem damit nun insgesamt 115 Millionen Euro zugeführt wurden. Der Fonds dient unter anderem der Zinsverbilligung der Brandenburg-Kredite, mit denen wir die Landesförderprogramme ergänzen.

Das handelsrechtliche Ergebnis finden Sie in der Rubrik „Geschäftsbericht“.

Wir können auf die Ergebnisse des Jahres 2022 stolz sein. Erneut haben wir gezeigt, dass die ILB nicht nur im klassischen Fördergeschäft, sondern auch bei der Bearbeitung zusätzlicher Ad-hoc-Aufgaben zuverlässig und erfolgreich ist. Die Basis dieses Erfolgs sind unsere Mitarbeiter*innen, ihnen gebührt unser herzlicher Dank.

Wir danken auch der Landesregierung für das Vertrauen und die gute Zusammenarbeit. Mit der aktuellen EU-Förderperiode werden im Jahr 2023 wichtige neue Förderprogramme starten. Wir freuen uns, erneut die Umsetzung dieser Programme zu übernehmen. Der Auftrag des Landes ist für uns Ansporn und Wertschätzung zugleich. Die langjährige Erfahrung der ILB im Fördergeschäft und die ergänzenden Kreditprogramme aus unseren Eigenmitteln haben sich bewährt.

Potsdam, Juni 2023


Tillmann Stenger

Christian Kistner

Kerstin Jöntgen